Petersburg hatte schon mal eine Referendum, und da ging es um die "Rückkehr des historischen Namens", im Juni 1991 war das. Da hat es funktioniert, knapp mehr als 50 Prozent sprachen sich für SPb. aus.
Die Frage ist natürlich, ob in Zeiten großer Politikverdrossenheit noch einmal so ein Potential auf die Beine zu stellen ist.
Die gegenwärtige Moskau-Petersburger Politiker-Opposition scheint da realistischer zu sein. Plus die Verstöße gegen die Denkmalschutznormen. Will ich hoffen!
Wir hatten wirklich keine Chance, irgendwas zu bewegen. Weder bei Bystrow noch jetzt beim Namen für das Stadion. Der japanische Architekt ist gestorben über die ganze Auseinandersetzung um den Entwurf. Und Gazprom zieht seine Linie durch. Nicht nur auf der Krestowski-Insel, sondern auch bei dem Wolkenkratzer Ochta-City jenseits der Newa gegenüber dem Smolny. Omnipotenz überall. Gazprom hat Petersburg gekauft, und wir können hier alle nur meckern und hilflos mit den Flügeln schlagen.
Aber nein, es geht doch auch nicht darum, die Augen zuzukneifen. Nur würde ich gerne wollen, dass wir, in Erinnerung daran, was passiert ist, zu einer neuen Normalität kommen. Denn ansonsten geht es nicht voran.
Ich gehöre absolut nicht zu denen, die die Vergangenheit vergessen wollen. Nur wer die Geschichte kennt, kann in die Zukunft gehen.
Macht-, Geld- und Öffentlichkeitsgier sind für solche Leute irgendwann das nonplusultra. Wenn ich sehe, wie das durch Werbung gefördert wird, dann wundert es nicht. Es tut mir leid um diese eigentlich talentierten Menschen, die sich völlig vergessen und aufopfern für irgendwelche "Werte", die in Wirklichkeit doch keine sind.
Ich finde es schon irgendwie bezeichnend, dass die Wörter Jude und Israel immer noch so einen "Reizwert" haben. Wann hört das endlich auf? Suche nach Normalität wäre angebracht.