So lange nicht in der Lage ist das westliche System - Generationenvertrag, Solidaritätspackt - zu übernehmen, kann es wirtschaftlich nicht überleben. Durch die Krise sind hunderttausende Menschen arbeitslos geworden. Sie sind im Grunde genommen der Garant des wirtschaftlichen Aufschwungs. Das Dilemma Russlands. Die Masse der Konsumenten kann auf lange Sicht den Wohlstand garantieren. Voraussetzung sind ein guter bis sehr guter Lebensstandard. Der Wohlstand beschränckt sich bis heute nur auf eine neue führende Klasse die eigentlich die alte Klasse darstellt. Russland geht jetzt einen sehr gefährlichen Weg, der gnadenlos in den Abgrund führen kann.
die Enttäuschung liegt sowohl auf der deutschen, als auch auf der russischen Seite.
Die GM-Politik kommt aus dem Weißen-Haus und ich vermute es hat neben protektionistischen Gründen auch den Grund, dass die Amerikaner wertvolle Patente nicht bei den Russen sehen wollen.
Ich verachte diese Art der Einflussnahme aus politischen Gründen.
Allerdings bin ich ziemlich sicher, dass bei Opel und GM noch im Jahr 2010 die Lichter ausgehen, dann wird es um die Insolvenzmasse gehen.
Petersburg hatte schon mal eine Referendum, und da ging es um die "Rückkehr des historischen Namens", im Juni 1991 war das. Da hat es funktioniert, knapp mehr als 50 Prozent sprachen sich für SPb. aus.
Die Frage ist natürlich, ob in Zeiten großer Politikverdrossenheit noch einmal so ein Potential auf die Beine zu stellen ist.
Die gegenwärtige Moskau-Petersburger Politiker-Opposition scheint da realistischer zu sein. Plus die Verstöße gegen die Denkmalschutznormen. Will ich hoffen!
"geführt und gewonnen" hat ihn doch wohl eher der Held Marshall Georgi Konstantinowitsch Shukow, eine der größten Persönlichkeiten des 20. Jahrhunderts. Ihm vor allem gebühren Ehre und Denkmäler und nicht einem Stalin, Hitler oder gar Churchill.
Unterschied zu Stalin: Hitler hat den Krieg begonnen
... trotz aller Diskussionen, ob nicht vielleicht Stalin auch einen Krieg zwecks Export der Revolution vorbereitete - den Befehl zum Überfall hat Hitler gegeben. Und Stalin hat einen Verteidigungskrieg geführt und gewonnen, der von den Menschen in der UdSSR TROTZ Stalin für gerecht gehalten wurde und wird.
Unterschied zu Hitler: Stalin hat den Krieg gewonnen
Irgendwann werden auch die Deutschen vergessen haben, was für ein Mörder und Schlächter Hitler war. Wenn der Krieg gewonnen wurde, geht es scheinbar schneller.
...in Deutschland ist es auch nicht viel besser. Ein undurchsichtiges Gestrüpp von Beziehungen in der Administration und der Politik sowie zwischen beiden. Natürlich haben wir in den letzten zwanzig Jahren viel Filz in der Judikative gesehen. Eine neuere Untersuchung unter Richtern und Staatsanwälten zeigt, dass diese einer "Klan-Kultur" (Beziehungen) gegenüber einer Marktkultur (Leistung) den Vorzug geben. Man möchte sich also lieber mittels Beziehungen, als mittels Leistungen nach oben arbeiten. Deshalb: Sich einen Posten oder eine Qualifikation zu kaufen stellt da schon eine vergleichbar gute Leistung dar. Immerhin muss man sich vorher das Geld besorgen!
Mit Verlaub, es mag sein, dass ich es aus der Distanz nicht richtig nachvollziehen kann.
Aber mir drängt sich alleine die Frage auf, wann hat jemals ein Sponsor vor finanziellen Entscheidungen einen Aussenstehenden gefragt?
Sicherlich, es klebt Herzblut daran! Aber alleine der Gedanke, dass ein milliardenschwerer Weltkonzern den Konsumenten fragt, wen er einstellen darf und wie er sein Bauvorhaben nennen sollte, dünkt mir ein klein wenig naiv.
Wir hatten wirklich keine Chance, irgendwas zu bewegen. Weder bei Bystrow noch jetzt beim Namen für das Stadion. Der japanische Architekt ist gestorben über die ganze Auseinandersetzung um den Entwurf. Und Gazprom zieht seine Linie durch. Nicht nur auf der Krestowski-Insel, sondern auch bei dem Wolkenkratzer Ochta-City jenseits der Newa gegenüber dem Smolny. Omnipotenz überall. Gazprom hat Petersburg gekauft, und wir können hier alle nur meckern und hilflos mit den Flügeln schlagen.
Aber nein, es geht doch auch nicht darum, die Augen zuzukneifen. Nur würde ich gerne wollen, dass wir, in Erinnerung daran, was passiert ist, zu einer neuen Normalität kommen. Denn ansonsten geht es nicht voran.
Ich gehöre absolut nicht zu denen, die die Vergangenheit vergessen wollen. Nur wer die Geschichte kennt, kann in die Zukunft gehen.
Macht-, Geld- und Öffentlichkeitsgier sind für solche Leute irgendwann das nonplusultra. Wenn ich sehe, wie das durch Werbung gefördert wird, dann wundert es nicht. Es tut mir leid um diese eigentlich talentierten Menschen, die sich völlig vergessen und aufopfern für irgendwelche "Werte", die in Wirklichkeit doch keine sind.
Sehr geehrter Jich,
ich werde gar nicht erst versuchen, die von Ihnen gefundene, wirklich beeinbruckende Aufbauliste zu widerlegen. Sie widerspricht meinen Aussagen auch gar nicht, im Gegenteil. Sie belegt vielmehr, dass die Sowjetunion seinerzeit sehr viel mehr für die Wirtschaftsentwicklung Afghanistans getan hat, als die ISAF-Koalition. Wobei Ihre Liste allerdings belegt, dass die Entwicklungshilfe bereits in den 60igern einsetzte und nicht erst in den 70igern, wie ich geschrieben hatte. Sie bewirkte eine starke Moskauorientierung des Landes. König Daoud machte sogar gerne Urlaub am Baikalsee (Quelle: Augenzeugen).
Der sowjetische Strassenbau hat allerdings noch nicht die Mudschaheddin gezeugt. Als aber nach dem Sturz von Daoud die (moskauorientierten) Reformer sich daran machten, nach der technischen Infrastruktur auch die Gesellschaftsstrukturen zu modernisieren, rief das massiven Widerstand hervor. Erst danach rückten Sowjettruppen ein.
Daraus lässt sich für das ISAF-Experiment schlussfolgern, dass ein paar kümmerliche Landwirtschaftsprojekte, Schulbau und Umerziehungsversuche zur Zivilgesellschaft für die Afghanen vermutlich keine Gründe sein werden, sich mit Karsai und der Nato-Militärpräsenz abzufinden (die jetzt schon Ausmasse wie zu Sowjetzeiten erreicht hat).
Überall, wo Macht und Gier nach immer mehr Ruhm und Geld Einzug hält, sind solche Erscheinungen nichts, worüber man sich wundern darf. Ob in Russland, Deutschland oder anderswo. Wenn die eigene Gesundheit für all´ die Oberflächlichkeiten in dieser "Glitzerwelt" geopfert wird, darf man sich nicht wundern.
Seinen Beruf kann man sich schließlich aussuchen und wer ein solches Leben liebt, bitte.....
Sehr geehrter mig29,
Sie reden von einer "(falschen) Modernisierung" und bezeichnen sie als einen der "Hauptgründe" für den Sieg der Mudschaheddin? Könnten Sie das näher erläutern und mit einer Quellen belegen?
Ich persönlich erkenne in Ihren Aussagen keine Logik.
Ich habe auf inosmi eine
Interessante Aulistung gefunden, die ihrer obigen und der "[erst]Mitte der 70iger Entwicklungshilfe" - Behauptung widersprechen.
(falls Sie des Russischen mächtig sind, macht der google translator einen akzeptablen Job bei der Übersetzung)
Diese Liste stammt zwar aus einem Forum, aber ich halte sie für durchaus glaubwürdig (ich würde gerne auch Ihre Quellen sehen, die das widerlegen könnten) und um Einiges beeindruckender als Ihre Argumente...
Ich finde es schon irgendwie bezeichnend, dass die Wörter Jude und Israel immer noch so einen "Reizwert" haben. Wann hört das endlich auf? Suche nach Normalität wäre angebracht.
Wikipedia hat eben doch Schwächen. Tatsächlich hat die Sowjetunion schon seit Mitte der 70iger "Entwicklungshilfe" für Afganistan geleistet und dann natürlich vor allem nach dem Sturz von Daoud den moskauorientierten Präsidenten wirtschaftlich unter die Arme gegriffen (Infrastruktur, Landwirtschaft, Ausbildung). Übrigens war gerade der relativ schnelle Erfolg der (falschen) Modernisierung doch einer der Hauptgründe dafür, dass sich dagegen die islamistisch-traditionalistische Opposition der Mudschaheddin formieren konnte - und schliesslich einige Jahre nach dem Rückzug der Sowjetarmee auch siegte. Ob Obama hartnäckiger sein wird, als Gorbatschow (oder der islamische Traditionalismus) - das wird sich zeigen.
Gibt es im Netz irgendwo vernünftige Quellen dafür? Google liefert nur spärliche Ergebnisse und keine konkreten Zahlen dazu.
Ich erinnere mich an eine Afghanistan-Diskussionsrunde im ARD, wo Peter Scholl-Latour kurz damalige Sojetische Aufbauarbeit erwähnt hatte und alle anderen Gäste ihn mit verdutzten "Sie wollen doch nicht NATO mit den Barbaren von der UdSSR vergleichen?" Gesichtern angeguckt haben, so dass die Diskussion sich nicht in die Richtung weiterentwickeln konnte...